Wie kann man die Eindrücke des Semmerings in einem Menü erlebbar machen? Wie kann ich das Erlebnis des Essens in haptischer Form konservieren?
Luca Tamussino und Katharina Wolf erfahren den Semmering auf Wanderschaft. Sie sammeln Eindrücke aus Wald & Wiese, von Jägern und Bauern – und kommen mit ihnen ins Gespräch. Sie verarbeiten diese Eindrücke als einmaliges Erlebnis eines Abendessens und als konserviertes Objekt für die Zukunft und Gegenwart.
Serviere ich ein Gericht, ist es nur wenige Augenblicke so präsentiert, wie ich es meine; wird gegessen und verschmilzt mit meinem Gast. Übrig bleibt im besten Fall eine Erinnerung daran. Ich möchte genau diese wenigen Augenblicke konservieren, um später einen weiteren Blick drauf werfen zu können.
Um dreidimensional ein Gericht zu konservieren, genügt keine Fotografie. Durch Eingießen in Kolophonium verliert die Speise zwar ihren eigentlichen Nutzen, nämlich den des Lebensmittels, bekommt aber eine neue Wertigkeit.
Unser Alltag ist geprägt von der Schnelllebigkeit vieler Bilder, die in der Masse an Wert verlieren und gleich in Vergessenheit geraten. Das Kolophoniumbild erfordert einen zweiten Blick, eine Auseinandersetzung. Das Lebensmittel wird zu einem Kunstwerk.