Liebe Freundinnen, liebe Freunde,
wie Ihr vermutlich schon bemerkt habt, es herbstelt sehr – und damit beginnt in der Region Semmering eine der schönsten Jahreszeiten überhaupt! Wenn Wiesen und Wege von rotem Laub bedeckt sind und das sanfte Sonnenlicht die hügelige Landschaft küsst, dann wird es Zeit nach draußen zu gehen. Schließlich ist Herbstzeit, bekanntlich Wanderzeit. Wir verraten euch, wo ihr die schönsten Routen, die feinste Hüttenkost und den allerbesten Kaffee bekommt, aber auch versteckte Orte entdecken könnt, die sonst kaum einer kennt.
Zwischen Semmering und Reichenau erheben sich unzählige grüne Hügel und felsige Gipfel, die nur darauf warten von euch entdeckt zu werden: Ganz gediegen wandert es sich beispielsweise von Payerbach, Breitenstein oder Reichenau aus auf den 1.089 m hohen Kreuzberg, wo man in der Speckbacherhütte (ganzjährig geöffnet!) bestens veköstigt wird und den Ausblick über die Wiener Alpen genießt. Ein wenig höher geht es auf dem 1.523 m hohen Sonnwendstein zu (Pollereshütte ist bereits geschlossen, eigene Jause mitbringen!), den man am besten von der Talstation der Semmeringbahn aus besteigt. Auch hier wartet ein fabelhafter Weitblick, schließlich erhebt sich im Norden das sanfte Gipfelplateau der Raxalpe – das unbestritten schönste Wanderziel der gesamten Region!
Wer es gemütlich angeht, der nutzt den Komfort der Rax-Seilbahn und steht binnen weniger Minuten auf rund 1.600 m Höhe. Von hier aus empfiehlt sich eine Plateau-Wanderung mit anschließender Einkehr im Ottohaus und ein Besuch im 4.000 m2 großen Alpengarten. Oder man bleibt gleich über Nacht auf der Hütte, genießt den Sonnenuntergang und wandert am nächsten Morgen in aller frische zum 2.007 m hohen Gipfel der Heukuppe und weiter zum Habsburghaus. Dort angekommen bietet sich eine weitere Übernachtung an, bevor es am nächsten Tag zurück zur Rax-Seilbahn geht. Ganz gleich, welchen Wegen man auf der Rax folgen will, sie sind alle ein Erlebnis – nicht umsonst war dieser Berg das liebste Ausflugsziel des berühmten Wiener Psychologen und Alpinisten Viktor Frankl.
Um in den Genuss der herbstlichen Stimmung zu kommen, muss man aber nicht immer hoch hinaus, auch auf den zahlreichen Spazierwege am Semmering lässt sich vieles entdecken. Neben dem famosen Ausblicken vom 20-Schilling-Blick am Wolfsbergkogel oder Pinkenkogel (1.290 m), versteckt sich aber noch ein anderes Juwel inmitten der lichten Föhrernwälder: Die romantisch überwucherten Ruinen des einstigen Alpenstrandbads Semmering.
Ein „Lost Place“ sozusagen, der nach wie vor beeindruckend ist: galt das 1932 errrichtete Hallenbad mit seinem Brunnenhaus, Rosengarten, Fitnessraum und Liegewiese als Tourismusmagnet und Wahrzeichen der Moderne. Um diesen Ort zu erreichen, läuft man an der Südseite des Hotel Panhans auf einem Forstweg in den Wald hinein und biegt bloß 100 m später linkerhand auf einem schmalen Pfad ins Dickicht ab, bevor man die Grundmauern des Hallenbads erreicht. Nachdem man den Ort erforscht hat, bietet sich noch ein Abstecher am naheliegenden Speicherteich (Für passionierte Eisbader:innen der richtige Ort) oder mystischen Soldatenfriedhof an.
Und wenn man schon mal hier ist, dann sollte man unbedingt noch einen Stopp in der Kaffeehalle auf der Hochstraße einplanen: Ort des besten Geschmacks in Sachen Kaffee, Kuchen und Bio-Eis, betreiben von Kaffee-Afficionado Andreas Lattenmayer.